Malen als Teil eines Ganzen

Berliner Künstlergruppe Broschwitz in Bröllin

Nicht einfach nur ein Bild malen, sondern ein Bild malen, das mit anderen eine Zwiesprache eingeht, das sich hervorhebt, auf ein anderes wirkt, Bestandtteil eines Ganzen ist, aber auch für sich alleine sein kann - das hat sich die Künstlergruppe Broschwitz zum Anliegen gemacht. Seit Anfang der Woche sind vier Berliner Frauen und ein Mann mit ihrem aktuellen Projekt auf Schloss Bröllin anzutreffen. In einer Scheune haben sie sich ihr Atelier eingerichtet, um binnen fünf Tagen das sogenannte Broschwitz-Muster zu erstellen. Das heißt, mehrere von verschiedenen Künstlern gemalte Bilder werden zu Gruppen zusammen gefügt. Alles steht unter der Thematik "Schiffe versenken", so dass der Betrachter die so entstandenen Bildreihen und Tableaus "lesen" kann, Geschichten aus ihnen erfährt.

Ausprobieren gehört dazu

Dabei ist es erforderlich, immer wieder auszuprobieren. Schon während des Malprozesses halten die Künstler von Zeit zu Zeit bei ihrer Arbeit inne, das als "vorläufig fertig" befundene Bild wird schon einmal zu den anderen an die Wand gehängt, betrachtet, zu einer neuen Gruppe gemischt. "Der anfangs diffuse Eindruck verdichtet sich zu geschlossenen Ergebnissen, die Generalthemen jedes Einzelnen bleiben dabei sichtbar" erläutert Eva Schepermann, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Der Maler erhält durch die Kommunikation und das Betrachten neue Anregungen für seine Produktion. Abgucken ist allerdings nicht. Jeder Künstler hat seinen eigenen Stil, wenngleich doch "bestimmte atmosphärische Schwingungen" im Raum das (Zusammen)wirken begleiten und prägen.

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  Nordkurier Pasewalk, 9.6.2000